Am 24. Februar 2022 war Kriegesbeginn. Am vergangenen Freitag, dem Jahrestag, trafen sich geflüchtete Ukrainer zu einem Fackelzug in Stadtsteinach und demonstrierten auf dem Marktplatz. Die Ukrainerinnen, die gleich zu Kriegsbeginn in der „Villa Zuflucht“ Schutz gefunden haben, könnten viele Geschichten erzählen: von ihren Häusern und Wohnungen, die dem Erdboden gleich gemacht wurden, von dem täglichen Bangen um die Männer, von Opfern in der eigenen Familie „Frauen werden vergewaltigt, Kinder werden nach Russland verschleppt. Das ist das Grauen des Krieges, der nun schon 365 Tage dauert“, sagte Alfons Hrubesch von der Opferhilfe Oberfranken.
Die Sehnsuchtsblume
Die Ukrainerinnen hatten sich – so wie es in ihrem Land üblich ist - mit Blumenkränzen geschmückt. Nicht, um zu feiern – es sind Sehnsuchtsblumen des Friedens, die sie beim Fackelzug tragen. Sie zogen, angeführt vom Helferkreis der Opferhilfe und anderen Unterstützern, zum Marktplatz. Die Erwachsenen trugen Fackeln, die Kinder Lampions. Viele hatten sich blau-gelbe ukrainische Fahnen umgehängt – als Zeichen dafür, dass sie mit der Heimat verbunden sind.
Das Versprechen des Bürgermeisters
Auf dem Marktplatz warteten Susanne Werner, die ihr Haus für die Schutzsuchenden geöffnet hat, und Bürgermeister Roland Wolfrum. Auch einige Zaungäste fanden sich ein, um an der Gedenkfeier teilzunehmen. Roland Wolfrum verurteilte den Angriffskrieg. Er versprach: „Wir werden solange an der Seite der Ukraine stehen, bis wieder Frieden herrscht.“
Kulinarische Spezialitäten
Matthias Hahn vom Kulmbacher Unterstützerkreis setzte mit seiner Teilnahme ein Zeichen. Auf dem Marktplatz hielten Oksana Spodarenko und Olena Ovcharenko eine Ansprache in ihrer Muttersprache und in Deutsch. Die Gedenkfeier ging mit einem Lied und mit dem Ruf „Ehre, der Ukraine“ zu Ende. Im Anschluss verwöhnten die Bewohner der „Villa Zuflucht“ Helfer und Unterstützer mit kulinarischen Spezialitäten.
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