Corona-Spätfolgen
PIMS bei Kindern: Wann sollte man zum Arzt?
Krankheit
Bei einer Corona-Infektion haben Kinder häufig kaum Symptome, allerdings beobachten Mediziner einen Anstieg des "Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome" (PIMS), einer Spätfolge des Coronavirus.
Annette Riedl/dpa
Krankenstand
Simone Bastian von Simone Bastian Coburger Tageblatt
LKR Coburg – Aktuell leiden Kinder vermehrt an PIMS, einer Corona-Spätfolge. Ein Arzt der Regiomed-Kliniken rät, auf welche Symptome Eltern achten sollten.

Manchmal ändern sich die Zahlen schnell: Von vier Intensivpatienten in Coburg sprach Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke noch zu Beginn der Regiomed-Pressekonferenz am Dienstag (25. Januar). Am Ende waren es nur noch drei, und die Herz-Lungen-Maschine war nicht mehr belegt.

Alle Covid-Patienten, die am Dienstag bis Nachmittag auf der Coburger Intensivstation lagen, waren ungeimpft, sagte Schmidtke. 22 Erkrankte lagen auf der Normalstation, und da handelte es sich laut Schmidtke zu etwa gleichen Teilen um Menschen mit Impfschutz und Menschen ohne.

Situation entspannter als im Dezember

In den übrigen Regiomed-Kliniken waren am Dienstag, Stand Vormittag, 28 Menschen mit Covid-Erkrankung in Behandlung: je einer in Hildburghausen und Sonneberg auf Intensivstation, auf Normalstation in Hildburghausen drei und in Sonneberg sieben. Das Klinikum Lichtenfels versorgt derzeit 13 Patienten mit Corona-Infektion auf Normalstation.

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Mitte Dezember hatten die Ärzte und Pflegekräfte bei Regiomed noch 178 Corona-Patienten versorgen müssen. Doch die Ärzte gehen davon aus, dass die Patientenzahlen wieder steigen werden - einfach, weil die Omikron-Variante des Virus so hochansteckend sei. Sie sorge jetzt schon für steigende Zahlen auf den Normalstationen, sagt Christian Sommer, Chefarzt in Lichtenfels und Pandemiebeauftragter. Außerdem gebe es Anzeichen, dass jemand, der eine Infektion mit der Delta-Variante durchgemacht habe, damit nicht vor Omikron geschützt sei.

Sorgen machen den Medizinern auch die Spätfolgen einer Corona-Infektion. Inzwischen trete bei Kindern das "Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome" (PIMS) häufiger auf, sagt Peter Dahlem, Chefarzt der Coburger Kinderklinik. Viele Kinder durchleben eine Corona-Infektion zunächst ohne größere Probleme. Erst Wochen danach "spinnt das Immunsystem" und greife den Körper an.

Hautausschläge sind ein häufiges Symptom bei PIMS.
Hautausschläge sind ein häufiges Symptom bei PIMS.
Regiomed Kliniken GmbH

"Das kann zum Kreislaufzusammenbruch führen." PIMS sei behandelbar, betonte Dahlem. Entscheidend sei aber, dass das betroffene Kind schnell zum Arzt gebracht werde. "Wir untersuchen lieber ein paar Kinder unnötigerweise", so der Mediziner.

Eltern riet er, bei folgenden Symptomen einen Arzt aufzusuchen:

  • unerklärliches Fieber
  • seltsame Ausschläge
  • Bauchschmerzen
  • Schlappheit
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