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Vor dem Kongresshaus
Protest gegen AfD-Veranstaltung in Coburg
AfD-Logo
Die AfD veranstaltet einen „Bürgerdialog“ in Coburg (Symbolbild) // Carsten Koall/dpa
Coburg – Zu einem „Bürgerdialog“ hat die AfD auch einen umstrittenen Publizisten aus Österreich eingeladen. Das Bündnis „Coburg gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ möchte deshalb ein klares Zeichen setzen.
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Wer ist Gerald Grosz? Die AfD bezeichnet ihn vollmundig als „einen der eloquentesten Verfechter der Meinungsfreiheit“. Der österreichische Publizist musste sich aber auch schon vor Gericht verantworten, weil er Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Beschimpfungen bedacht hat, die alles andere als eloquent waren. Zum Beispiel: „Södolf“ und  „Landesverräter“. Den damaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete Grosz als „Horrorclown“ und „hirntot“.

Bürgerdialog der AfD im Coburger Kongresshaus

Dieser Gerald Grosz ist am kommenden Samstag, 4. Oktober, zu Gast in Coburg. Er spricht bei einem „Bürgerdialog“, zu dem die AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag eingeladen hat. Laut Ankündigung sollen auch die AfD-Fraktionsvorsitzende Katrin Ebner-Steiner sowie weitere AfD-Landtagsabgeordnete dabei sein. Beginn: 19 Uhr im Kongresshaus Rosengarten; Einlass ist ab 18.30 Uhr.

„Kein Raum für Hass und Hetze in unserer Stadt!“

Zeitgleich hat das überparteiliche Bündnis „Coburg gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ für 18.30 Uhr zu einer Protestveranstaltung vor dem Kongresshaus aufgerufen. Gemeinsam solle „ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausgrenzung“ gesetzt werden, wie es heißt. Die Botschaft sei klar: „Kein Raum für Hass und Hetze in unserer Stadt!“ In Coburg trete man ein „für Demokratie, Toleranz und ein respektvolles Miteinander“.

Am Samstag, 4. Oktober, wird gegen eine AfD-Veranstaltung in Coburg protestiert.
Am Samstag, 4. Oktober, wird gegen eine AfD-Veranstaltung in Coburg protestiert. // 

In einem Aufruf zur Protestveranstaltung heißt es außerdem: „Kommt vorbei und zeigt: Coburg steht bunt & solidarisch. Rechtsextremismus hat hier keinen Platz.“

Wer ist Gerald Grosz?

Der heute 48-jährige Gerald Grosz hatte politisch zunächst bei der FPÖ begonnen und war später zum Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) gewechselt. Beide Parteien gelten in Österreich als rechtspopulistisch. Von 2008 bis 2013 war Grosz Abgeordneter im Nationalrat. Seit 2017 tritt er immer wieder beim Sender Oe24.TV als politischer Kommentator auf.

2022 trat er aus dem BZÖ aus. Als wenig später ein neuer Bundespräsident in Österreich gewählt wurde, bewarb er sich als parteiloser Kandidat. Sein Motto, das an Donald Trump erinnern sollte: „Make Austria Grosz again“. - Bei der Wahl kam Grosz auf 5,6 Prozent.

2023 lud ihn die bayerische AfD zum politischen Aschermittwoch ein. Dort redete er sich der AfD unter anderem in Rage über Markus Söder und Karl Lauterbach.

 

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