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Insolvenzverfahren
Regiomed holt weiteren Sanierungsexperten an Bord
Klinikum Coburg
Klinikum Coburg // Regiomed Kliniken
Regiomed
Coburg – Tobias Vaasen soll in den kommenden sechs Monaten dabei helfen, den angeschlagenen Klinikkonzern neu aufzustellen.

Der fränkisch-thüringische Klinikverbund Regiomed befindet sich seit Anfang in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Was am Ende dieses Verfahrens stehen wird, gilt derzeit noch als völlig offen. Denn das bisherige Konstrukt mit vier kommunalen Gesellschaftern ist von den Betroffenen gar nicht mehr unbedingt gewollt. Gesellschafter von Regiomed sind die Landkreise Sonneberg, Hildburghausen und Lichtenfels sowie der „Krankenhauszweckverband Coburg“, der von der Stadt und dem Landkreis Coburg gebildet wird.

Während der Betrieb in allen Einrichtungen ganz normal weiterläuft, hat am Freitag ein Sprecher von Regiomed  über eine Personalie informiert: Tobias Vaasen wird für die kommenden sechs Monate den Posten des Chief Restructuring Officer (CRO) bei Regiomed übernehmen.

Tobias Vaasen ist Geschäftsführer der Hospital Management Group mit Sitz in Schleswig, die auf Umstrukturierungen von Gesundheitseinrichtungen spezialisiert ist.

Wie es in der Mitteilung von Regiomed heißt, werde Tobias Vaasen an den verschiedenen Regiomed-Standorten mit den Einrichtungsleitungen zusammenarbeiten, um die „individuellen Stärken und Potenziale der Einrichtungen in eine Gesamt-Strategie einzubringen“. 

Wer ist Tobias Vaasen?

Tobias Vaasen ist 47 Jahre alt und Diplom-Sozialwissenschaftler. Er hält einen Master of Business Administration (Purdue University, USA). In der Vergangenheit sei Tobias Vaasen in verschiedenen renommierten Beratungsunternehmen im Healthcare-Bereich tätig gewesen und verfüge deshalb, wie es in der Regiomed-Mitteilung heißt, über eine „ausgewiesene Expertise im Top-Management von Krankenhäusern unterschiedlichster Strukturen, Versorgungsstufen und Eigentümerkonstellationen“.

Wörtlich heißt es in der Regiomed-Mitteilung auch: „Regiomed freut sich, mit Tobias Vaasen einen erfahrenen Interim-Manager für die Stabsstelle Restrukturierung zu gewinnen, der bei der finalen Gestaltung und Umsetzung des Transformationsprozesses unterstützt.“

Findet sich ein Investor?

Ein Sprecher von Regiomed teilte am Freitag außerdem mit, dass aktuell zwei Projekte parallel laufen würden, um die Transformation des Klinikverbundes rechtssicher und nachhaltig zu gestalten. Zum einen werde für alle betroffenen Einrichtungen ein Sanierungskonzept entwickelt, welches dem Insolvenzgericht am Ende des Verfahrens zur Prüfung und Entscheidung vorgelegt wird. Zum anderen laufe der gesetzlich vorgeschriebene Investorenprozess für das rechtliche Verfahren. Bis diesen Freitag (9. Februar) könnten etwaige Interessenten – zu denen auch insbesondere alle Gesellschafter gehören können – ihre Angebote abgeben. 

Wie geht’s weiter mit Regiomed?

Mit Blick auf den Investorenprozess stellt der Sprecher klar:  „Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass einzelne Unternehmensteile oder Einrichtungen aus dem Verbund herausgenommen werden.“ Vielmehr gehe es darum, „produktive Gespräche“ zu führen und „alle denkbaren Optionen“ offen zu besprechen. Ziel sei es, eine „tragfähige und nachhaltige Lösung“ für die Regiomed-Einrichtungen zu finden. 

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