Noch ist die Verwaltungszentrale des Seelsorgebereichs Kulmbach, die künftig in St. Hedwig angesiedelt ist, nicht fertig eingerichtet. Aber die Möbel und Aktenschränke sind bestellt und sollen in den nächsten Wochen geliefert werden. Sandra Hempfling arbeitet trotzdem schon. Sie hat sich Tische und Stühle aus anderen Räumen geliehen, hat Computer und Laptop installiert.
Kirche geht neue Wege
Die Stelle, die Sandra Hempfling innehat, hat es in der katholischen Kirche bislang nicht gegeben. All die Verwaltungstätigkeiten wurden vom leitenden Pfarrer „nebenbei“ erledigt. Doch jetzt wird alles professionalisiert, auch deshalb, weil die Vorgänge immer komplexer und die Zuständigkeiten immer umfassender werden.
In der Kanzlei Stübinger beschäftigt
Sandra Hempfling ist Volljuristin. Sie war für Miet-, Wohnungs- und Eigentumsrecht in der Kanzlei Stübinger, Schmidt, Hammon tätig. Dann hat sie aus privaten Gründen ihre Tätigkeit als Rechtsanwältin niedergelegt und wurde Geschäftsführerin der Kreisverkehrswacht. „Diese Tätigkeit hat sich besser mit meiner privaten Situation vertragen. Ich musste zeitlich flexibel sein“, berichtet Hempfling.
Sandra Hempfling hat Feuertaufe bestanden
Dass sie sich jetzt auf die Verwaltungsstelle der katholischen Kirche beworben hat, hatte viele Gründe. Die 44-Jährige wollte sich beruflich verändern. Sie wollte weiterhin in Teilzeit tätig sein und sie wollte sich eine gewisse Flexibilität bewahren. Jetzt arbeitet Sandra Hempfling 24 Stunden pro Woche. Sie hat die Feuertaufe bestanden und konnte in den vergangenen Monaten auch etliche Vorbehalte ausräumen.
„Es war ein langer Weg, solch eine Verwaltungsleiterin zu bekommen. Es gab viele Ängste, dass eine Übervorgesetzte installiert wird und dass die Pfarreien nicht mehr selbstständig sein könnten. Doch diese Ängste waren unbegründet“, sagt der leitende Pfarrer Hans Roppelt.
Kirchenverwaltung bestimmt selbst
Auch in Zukunft bestimmen die Kirchenverwaltungen selbst, wie Gelder verwendet werden. Auch in Zukunft entscheiden die Pfarreien eigenständig. Allerdings kann die neue Verwaltungsleiterin Projekte übernehmen, kann unterstützen. „Es gibt so viele Kleinigkeiten, die ungeheuer viel Kraft und Zeit kosten. Die werden jetzt von der Verwaltungsleiterin erledigt“, so Roppelt.
Wichtige Aufgabe: Kontakt zu den Kirchenstiftungen
Eine Riesen-Aufgabe sei es, Kontakt zu allen Kirchenstiftungen zu halten. Allein im Seelsorgebereich Kulmbach gibt es 24 an der Zahl. „Ich sehe mich auch als Sprachrohr, um Neuerungen und Organisatorisches vom Erzbistum weiterzugeben“, erklärt Hempfling. Aktuell arbeitet Sandra Hempfling an der Neuausrichtung aller Pfarrbüros. Das Zentralbüro soll künftig alle Arbeiten von St. Hedwig aus erledigen. Und natürlich ist Hempfling auch bei allen Besprechungen mit dem pastoralen Personal und mit ehrenamtlich Engagierten dabei. Sie soll dafür sorgen, dass Entscheidungen realisiert werden und ist für die Qualitätssicherung in der Kirche zuständig. So soll sich die Erreichbarkeit verbessern.
In der Kirche sehr verwurzelt
„Ich habe wirklich sehr große Freude am Beruf. Mich reizt es, mit unterschiedlichen Personengruppen Kontakt zu pflegen“, zieht die Verwaltungsleiterin eine erste Bilanz. Sandra Hempfling hat sich gegenüber anderen Bewerbern durchgesetzt, weil sie schon Erfahrung im Umgang mit Ehrenamtlichen hatte. Außerdem ist sie selbst in der katholischen Kirche auch persönlich sehr verwurzelt. Seit 2018 ist sie im Pfarrgemeinderat Guttenberg engagiert, seit letztem Jahr ist sie Vorsitzende.
„Ich fühle mich sehr verbunden mit der Kirche und freue mich, dass ich in meiner Heimat tätig sein kann“, betont Hempfling. Und für den leitenden Pfarrer ist die Verwaltungsleiterin eine Entlastung. So kann sich der Pfarrer auf die Arbeit als Seelsorger und auf die Erstellung des pastoralen Konzeptes konzentrieren.
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