Seniorenbeirat
Café-Treffs für Ältere wird es in Kulmbach weiter geben
Der Seniorenbeirat lädt auch ältere Menschen zu geselligen Nachmittagen ein.
Der Seniorenbeirat lädt auch ältere Menschen zu geselligen Nachmittagen ein.
Archiv/Roswitha Engelen
F-Signet von Ursula Prawitz Fränkischer Tag
Kulmbach – Das Gremium setzt sich seit vielen Jahren für die betagteren Bürger ein. Es stößt immer noch auf viele ungelöste Probleme.

Gut 33 Jahre lang war Christina Flauder (SPD) Seniorenbeirätin, vor kurzem hat sie ihr Amt als Vorsitzende niedergelegt, im Juni wird ein neuer Vorsitzender gewählt werden. „Ich bin immer gerne für unsere Seniorinnen und Senioren dagewesen, und ich werde auch künftig für sie da sein“, sagt sie. Unter ihrer Führung wurden zahlreiche Projekte angestoßen und ausgeführt, darunter die beliebte Seniorenweihnachtsfeier oder die Seniorensprechstunden.

„Christina Flauder hat wahnsinnig gute Arbeit gemacht, daran kann man gut anknüpfen“, sagt Zweiter Bürgermeister Frank Wilzok (CSU), ebenfalls Mitglied im Seniorenbeirat. Weihnachtsfeier, Senioren-Café und Seniorensprechstunde sollen nach seiner Aussage auch nach Christina Flauders Weggang weiterhin stattfinden.

ÖPNV als Herausforderung

Als weitere Herausforderungen, die es zu verfolgen und anzugehen gilt, sieht Wilzok den Öffentlichen Personennahverkehr in Kulmbach, „was kann man mehr tun, was verbessern?“ Auch die Barrierefreiheit ist für ihn, ebenso wie für Seniorenbeiratsmitglied Doris Stein (Grüne), ein wichtiger Punkt.

„Eine große Herausforderung jedoch, die es künftig zu meistern gilt, ist die (ambulante) Pflege“, erklärt Frank Wilzok und nennt das Stichwort Fachkräftemangel. „Wie weit können wir unsere Senioren künftig zu Hause noch gut versorgt wissen?“ Bekomme man künftig noch eine ambulante Tagespflege? „Hier müssen wir uns auch als Seniorenbeirat Gedanken machen.“

Senioren sollen nicht isoliert sein

Als Brückenbauer sieht sich Seniorenbeiratsmitglied Dieter Hägele (CSU). „Der Seniorenbeirat möchte sich den Sorgen und Problemen der älteren Menschen annehmen und Lösungen finden.“ Wir müssen den Senioren zeigen, dass sie in der Gesellschaft nicht isoliert, nicht allein sind. „Dafür ist es wichtig, Kontakte zu knüpfen bzw. aufrechtzuerhalten, Gespräche zu führen und wichtige Informationen zu vermitteln.“

Dazu gehöre auch zum Beispiel zu erklären, wie man ein Handy bedient. Weiter soll der Seniorenbeirat auch gemeinsame kulturelle und unterhaltsame Veranstaltungen anbieten. Das wünscht sich auch Doris Stein: „Netzwerke bilden, Hilfe im Alltag, Begleitung zu Veranstaltungen – all das kann ich mir vorstellen. Schauen wir einfach, was möglich ist.“

Kurze Wege zu Beiratsmitgliedern

Christina Flauder jedenfalls hat die Erfahrung gemacht, dass meist niemand in die Sprechstunden des Seniorenbeirats gekommen ist. „Bei den Menschen ist oft der kurze Draht direkt zu den Beiratsmitgliedern gefragt“, weiß sie. Aber die Sprechstunden sollen dennoch weitergeführt werden. „Der Seniorenbeirat ist Ansprechpartner für die Menschen, die Hilfe und Rat brauchen, und er nimmt auch Anregungen für Verbesserungen entgegen“, erläutert sie.

Damit definiert sich auch schon die Zielgruppe, für die der Seniorenbeirat eingerichtet wurde. „Wir sprechen alle an, die sich als Senioren sehen“, sagt Christina Flauder.

Mehr Gemeinschaftsgefühl nötig

Dabei sei es ihre Erfahrung, dass letztendlich keiner zu den Senioren gehören will. „Es ist schon fast ein Unwort, hat einen Touch von Hilfsbedürftigkeit.“

Senioren also auf dem Abstellgleis? „Ich bin der Meinung, es ist ein Umdenken und ein Ruck in der Gesellschaft nötig, wir brauchen wieder mehr Gemeinschaftsgefühl“, sagt die Stadträtin. Das könne ein Seniorenbeirat allein nicht schultern.

In Kulmbach habe sie jedoch das Gefühl, dass für Senioren viel geboten sei, „ich denke an die Mittwochswanderer, die Kirchengemeinden, das Café Klatsch, die Volkshochschule oder auch die Vereine – das Angebot ist vielfältig“. Außerdem würden die Senioren Wertschätzung durch die Wohlfahrtsverbände erhalten, „die schauen darauf, dass es den Senioren in der Stadt gut geht“.

Seniorenfahrten fanden statt

Schade findet sie allerdings, dass die große Partnerschaft mit Saalfeld nicht mehr in der alten Form gepflegt werde. „Es fanden früher Seniorenfahrten statt, der Austausch war rege.“

Ansonsten bewertet sie die Zusammenarbeit im Seniorenbeirat als gut, man habe über Parteigrenzen hinweg zum Wohle der Bürger gearbeitet, „und wenn es Probleme gab, dann wurde das in der Stadt auch angegangen“, betont sie.

Christina Flauder wird sich persönlich künftig verstärkt im Hospiz-Verein engagieren, auch um die Alzheimer- und Demenztage, die im September wieder stattfinden werden, wird sie sich seitens des Landratsamtes weiter kümmern.

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