Der sportliche Leiter eines Vereins muss nicht unbedingt sportlich sein. Regelmäßig brandet daher in der Sportredaktion die Diskussion auf, ob „sportlich“ in diesem Fall groß geschrieben werden muss. Diskutieren kann schließlich jeder Redakteur. Ansonsten gilt dasselbe wie für den Sportlichen Leiter: Das theoretische Wissen setzt keine (regelmäßige) Praxis voraus.
Wie sportlich die Sportredakteure des Fränkischen Tags tatsächlich sind, welche Fachgebiete sie haben und wie sie in ihrem jetzigen Tätigkeitsfeld gelandet sind, stellen wir in unserer kleinen Serie vor. Den Anfang macht der Dienstälteste der Abteilung, Peter Seidel, aus Bamberg.
Ich arbeite bei der Mediengruppe Oberfranken seit: 1990.
In der Sportabteilung bin ich … in eben diesem Jahr gelandet, weil mir ein Volontariat angeboten wurde. Während meiner freien Mitarbeit für die Sportredaktion hatte ich mich offenbar nicht allzu blöd angestellt.
Die Sportart, über die ich am liebsten berichte, ist: Basketball.
Diesen Sport betreibe ich selbst: Basketball, Fahrradfahren (regelmäßig), Tennis, Golf (nur noch selten), Darts.
Das war mein größter persönlicher Erfolg im Sport: Der Gewinn der Nettowertung eines Turniers beim Golfclub Geiselwind. Der Turniersponsor hatte für den Sieger einen Freiflug innerhalb Europas ausgelobt. Ich habe ihn (natürlich) für einen Golfurlaub in Irland genutzt.
Von dieser Sportart hab’ ich keinen blassen Schimmer: Rhythmische Sportgymnastik, gefolgt von Dressurreiten.
Meine bisher spannendste Sportgeschichte war: Die Berichterstattungen von den Fußball-WM-Spielen 2006 in Nürnberg. Ich war nicht nur im Frankenstadion, sondern vor den Spielen auch in der Innenstadt unterwegs. Nie habe ich die Frankenmetropole pulsierender und weltoffener erlebt. Entstanden sind einige Reportagen, an die ich heute noch gerne zurückdenke.
Ein Kommentar von Peter Seidel:
Zum Beispiel an die über acht jungen Briten, die sich in München ein Wohnmobil gemietet hatten, es „English Rose“ tauften und damit der englischen Nationalmannschaft zu allen WM-Spielen in Deutschland folgten. Am 15. Juni campierte die Truppe aus Manchester direkt vor dem Frankenstadion – und wurde dort dem Ruf der trinkfesten britischen Fans voll gerecht.
Wenn ich nicht Sportredakteur geworden wäre, … wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was aus mir geworden wäre.
Eine Reportage von Peter Seidel:
Zum Schluss noch ein schnelles Entweder-Oder.
Messi oder Ronaldo? Messi
Nadal oder Djokovic? Federer
Club oder Fürth? Habe über beide Teams berichtet. Beide haben Spaß gemacht.
Champions League im TV oder Kreisklasse vor Ort? CL ist Business, Kreisklasse wahrer Sport.
Brose Bamberg oder HC Erlangen oder Nürnberg Ice Tigers? Als Basketballer liegt die Antwort nahe.
100-Meter-Sprint oder Marathon? Je kürzer ein Lauf, desto besser.
Selbst aktiv sein oder anderen in der Glotze beim Schwitzen zusehen? Solange mich die Beine tragen…
Einzel- oder Teamsport? Gesellige Runde mit dem Team nach dem Sport