Beschluss für Bayern Kiffen verboten auf Volksfesten und in Biergärten Leben und leben lassen? Das Motto, das Markus Söder für Bayern gerne beschwört, hat auch seine Grenzen. Die Staatsregierung macht Ernst mit ihrer Ankündigung, die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland so restriktiv wie möglich zu handhaben. Noch vor wenigen Tagen hatten Cannabiskonsumenten die Legalisierung vor dem Gebäude der CSU-Landesleitung in München gefeiert (Foto). // Karl-Josef Hildenbrand/dpa von Deutsche Presseagentur (dpa) Cannabis-Legalisierung TEILEN  16.04.2024 München – Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten, ebenso im Englischen Garten in München. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen, es setzt damit entsprechende Pläne aus der Vorwoche in die Tat um. Zudem sollen Kommunen die Möglichkeit bekommen, den Cannabis-Konsum in bestimmten Bereichen zu untersagen, beispielsweise in Freibädern und Freizeitparks. Das teilte Gesundheitsminister Judith Gerlach (CSU) nach der Kabinettssitzung in München mit. Kiff-Verbot auf Volksfesten soll Polizei die Arbeit erleichtern «Unser Ziel ist es, den Cannabis-Konsum in der Öffentlichkeit zu begrenzen. Das ist wichtig für den Gesundheitsschutz - und ganz besonders für den Kinder- und Jugendschutz», sagte sie. Damit schaffe man «klare Verhältnisse». Die bundesweite Teil-Legalisierung von Cannabis zum 1. April hatte Bayern trotz langen und erbitterten Widerstandes am Ende nicht verhindern können. Cannabis-Legalisierung 1000 Euro Strafe für Kiffen auf dem Annafest Trotz Legalisierung kann der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit mitunter Ärger geben. Neben Hausverboten drohen auch dicke Bußgelder. Cannabis-Legalisierung Coburger gründen Anbauvereinigung Seit April ist Cannabis legal, doch die Lizenz für die Social Clubs gibt es erst ab Juli. Eine Coburger Anbauvereinigung steht aber bereits in den Startlöchern – das sind die Pläne und Hürden. Unter anderem wird in Bayern aber nun das Kiffen auf Volksfesten, allen voran auf der Wiesn, komplett verboten, auf dem gesamten Gelände. Ziel sei es, klare und nachvollziehbare Regeln zu schaffen, die für Veranstalter und Polizei umsetzbar seien, betonte Gerlach. Kein Cannabis in Raucherräumen und Biergärten Laut Cannabisgesetz des Bundes ist das Kiffen unter anderem in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen verboten - was faktisch schon ein Verbot für Volksfeste zumindest tagsüber bedeutet, weil sich dort regelmäßig auch Kinder und Jugendliche aufhalten. Volksfestbetreiber und Schausteller hatten gleichwohl eine Regelungslücke beklagt. +++ Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++ Cannabiskonsum im Freien Kronacher Freischießen: Müssen Kiffer draußen bleiben? Mit Beginn der Biergarten- und Festsaison müssten sich Wirte eigentlich mit einem neuen Thema auseinandersetzen: der Cannabis-Legalisierung. Der Freistaat Bayern geht aber seinen ganz eigenen Weg. Außerdem sollen Cannabis-Produkte in Bayern grundsätzlich vom gesetzlichen Rauchverbot umfasst werden, das ohnehin in Innenräumen unter anderem von öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Kultur- und Freizeiteinrichtungen gilt. Zudem will die Staatsregierung das Kiffen sogar in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verbieten - und vor allem auch in Außenbereichen von Gaststätten und Cafés sowie in Biergärten. Das Verbot soll neben dem Verbrennen auch für das Erhitzen und Verdampfen von Cannabis-Produkten gelten. Damit schaffe man auch Rechtssicherheit für Gastwirte und Biergartenbetreiber - denn die Vorgaben im Bundesgesetz seien völlig unzureichend und nicht praxistauglich. Die Polizei klärt auf Cannabis am Steuer: Was nun im Bamberger Straßenverkehr gilt Am 1. April ist das neue Cannabis-Gesetz in Kraft getreten. Wer allerdings kifft und danach Auto fährt, riskiert weiterhin seinen Führerschein. Die Polizei erklärt, welche Regelungen nun gelten. "Frankenwaldhanf" hat Pläne Alte Ferienwohnung wird zum Domizil für Cannabis-Anbau Uwe Gremer aus Wolfersgrün will eine Cannabis-Anbaugemeinschaft gründen. Welche Pläne er hat - und wann es losgehen kann.