Neubau
Rathaus Gößweinstein kommt neben den Friedhof
Parkplätze sind schon mal da: Hier will Gößweinstein das neue Rathaus bauen.
Parkplätze sind schon mal da: Hier will Gößweinstein das neue Rathaus bauen.
Thomas Weichert
F-Signet von Thomas Weichert Fränkischer Tag
Gößweinstein – Jetzt ist es amtlich: Gößweinstein hat einen neuen Platz für den Sitz seiner Verwaltung gefunden - am neuen Multifunktionsplatz neben dem Friedhof.

Die Würfel sind gefallen. Das neue Gößweinsteiner Rathaus soll am neuen Multifunktionsplatz in der Viktor-von-Scheffel-Straße neben dem Gößweinsteiner Friedhof entstehen. Das hat der Marktgemeinderat nach einer kontroversen und heftig geführten Diskussion fast einstimmig beschlossen. Nur Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU) war für eine Sanierung des alten Rathauses mit Anbau dahinter.

SPD sieht klaren Favoriten

Die neue SPD-Fraktionssprecherin Kerstin Hölzel favorisierte als erste den Standort am Multifunktionsplatz. Als Alternative sieht die SPD das Grundstück am ehemaligen Hallenbad. Die Standortalternativen am Bauhof, an der Schule sowie am Höhenschwimmbad wurden ausgeschlossen.

Die Lage sei nicht zentral genug. Wegen der beengten Platzverhältnisse und den denkmalrechtlichen Zwängen schied für sie schließlich auch der Standort am jetzigen Rathaus aus.

Der Standort am Multifunktionsplatz biete hingegen großzügige Platzverhältnisse. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist hier ein weiterer Vorteil. Als Nachteile wurden hier die zurückgesetzte Platzierung in der zweiten Reihe sowie der sich davor befindliche Wohnmobilstellplatz angesehen.

Am Hallenbad wäre ein Standort im Bereich des jetzigen Spielplatzes sinnvoll. Die Nähe zu den Einkaufsmärkten wäre hier von Vorteil, hieß es. Sollte das Rathaus am jetzigen Standort neu errichtet werden, brauche man eine Tiefgarage. Dies könne sich der Markt Gößweinstein jedoch nicht leisten.

Der sich am Grundstück befindliche Felsblock würde eine Bebauung zusätzlich erschweren. Das Grundstück solle nach dem Umzug in ein neues Rathaus verkauft werden.

Die Fraktionsgemeinschaft FW/BMG schloss sich den Ausführungen der SPD-Fraktion zu den Vorteilen des Standortes Multifunktionsplatz an und sprach sich ebenfalls für diese Variante aus.

Keine Container notwendig

Für die Entscheidung spricht auch: An diesem Standort ist bereits Infrastruktur vorhanden. Die Aufstellung von Bürocontainern für die Verwaltung während der Bauzeit kann entfallen, weil das alte Rathaus solange weiter genutzt werden kann. Die gute Verkehrsanbindung sowie die gute Lage sind Vorteile. Altlasten sind nicht zu erwarten. Hier könne die neue Mitte von Gößweinstein entstehen, hieß es. Ein Vorteil ist auch, dass die Aufwertung des Multifunktionsplatzes bereits Teil der Isek-Fortschreibung ist.

Manche liebe aber das alte Rathaus

Einige der Räte haben jedoch ein Faible für das jetzige Rathaus. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) regte daher eine Rathausbesichtigung an. Lang hielt eine Renovierung für sinnvoll. Dem wurde entgegnet, dass die bisherigen Planungen keine Barrierefreiheit vorsehen sowie der Brandschutz äußerst problematisch sei. Außerdem fielen Parkplätze weg.

Als Vorteil des jetzigen Standortes sah die CSU/JUF-Fraktion die Grundstückseigentümerschaft durch den Markt. Ausreichend Parkplätze stünden insbesondere auch durch den Erwerb des dem Rathaus gegenüberliegenden Grundstückes zur Verfügung.

Eine Containerlösung während der Bauzeit sei nicht zwangsläufig notwendig. Bei Errichtung eines Neubaus hinter dem jetzigen Rathaus könne im alten Gebäude weitergearbeitet werden.

Dem entgegnet Zimmermann, dass er als Dienstvorgesetzter den Verwaltungsmitarbeitern die Belastungen während der Bauzeit nicht zumuten könne. Eine Zwischenlösung sei somit unumgänglich.

Für das Grundstück am Multifunktionsplatz besteht ein Erbbaurechtsvertrag mit der Katholischen Kirchenstiftung Gößweinstein. Die muss dem Bau des Rathauses also auch noch zustimmen.

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