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Signa-Insolvenz
Das Zittern um den Erlanger Kaufhof geht wieder los
Erst im März gerettet, jetzt womöglich wieder in Gefahr: die Galeria-Kaufhof-Filiale in Erlangen
Erst im März gerettet, jetzt womöglich wieder in Gefahr: die Galeria-Kaufhof-Filiale in Erlangen // Daniel Löb/dpa
Erlangen – „Die Schließung der Erlanger Galeria-Filiale ist vom Tisch“, so lautete die frohe Botschaft erst im März. Doch jetzt schaut schon wieder alles anders aus.

Nachdem die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko einen Insolvenzantrag gestellt hat, ist die Situation eine völlig neue. Die Signa-Insolvenz könnte nämlich auch die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH betreffen, für die ein Experte Schlimmes befürchtet, wie aus einer dpa-Meldung hervor geht.

Der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, fordert laut dpa mit Blick auf die Insolvenzanmeldung bei Signa schon einmal Möglichkeiten für die Städte, sich bei Pleiten betroffene Gebäude zu sichern: „Perspektivisch sollte das Insolvenzrecht so geändert werden, dass die Städte potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekommen“.

Das Zittern fängt wieder an

Die Signa Holding hat am Mittwoch ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Welche Folgen das für Tochter-Unternehmen wie den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof haben wird, ist allerdings noch offen. Die Signa Retail Selection AG aus der Schweiz kündigte an, die Geschäfte geordnet abzuwickeln. Ihr ist die Galeria-Kaufhaussparte unterstellt.

Dedy sagte, noch sei nicht klar, ob die Insolvenz auch Auswirkungen auf die Galeria-Standorte habe. Dennoch beginne nun wieder das Zittern bei den Mitarbeitern und in den Städten und „gerade die Filialen in zentralen Lagen haben eine Schlüsselfunktion für unsere Innenstädte.“

Stadt Erlangen bittet um Geduld

Der Handelsexperte der Hochschule Niederrhein, Gerrit Heinemann, warnt laut dpa vor den Folgen der Pleite: Mit der Zahlungsunfähigkeit der Signa Holding seien auch die Galeria-Häuser in akuter Gefahr. Denn die von Signa zugesagten Zuschüsse zur Rettung der Standorte dürften jetzt nicht mehr vollständig fließen. Heinemanns Prognose ist deswegen eher düster: „Damit schwindet für Galeria die letzte Hoffnung. Nach dem Weihnachtsgeschäft wird sich zeigen, ob Galeria überlebt.“

Die Galeria-Zentrale in Essen äußerte sich bislang nicht zur Zukunft des Standorts Erlangen. Es sei noch „zu früh“ und „zu unkonkret“, um auf die neue Situation schon eine Antwort zu haben, teilt die Stadt Erlangen auf Nachfrage mit. „Insofern müssen wir uns gedulden und die weitere Entwicklung des Verfahrens abwarten“, schreibt dazu Sebastian Müller, Pressesprecher der Stadt Erlangen.

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