Landestheater Coburg Moss-Verlängerung: Kritik am Theaterausschuss Coburger Landestheater: Hier im Großen Haus am Schlossplatz findet zurzeit kein Spielbetrieb statt. Bis zur geplanten Sanierung dient das Globe am ehemaligen Güterbahnhof als Ausweichspielstätte. // Oliver Schmidt von Redakion TEILEN  30.04.2025 Coburg – Nach nur acht Monaten im Amt ist der Vertrag von Intendant Neil Barry Moss gleich bis 2029 verlängert worden. Vor allem die Vorgehensweise kommt nicht bei jedem gut an. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Die Diskussion um die Verträge des Personals an der Spitze des Landestheaters bewegen Coburgs Theatergänger nun schon seit einiger Zeit. Am Dienstag hatte die Stadt Coburg mitgeteilt, dass der bisherige Drei-Jahres-Vertrag von Intendant Neil Barry Moss – im Amt seit Juli 2024 - gleich um zwei Jahre bis September 2029 verlängert wurde. Diese Entscheidung fiel bereits vor Ostern im Verwaltungsausschuss des Landestheaters. Landestheater Coburg Moss bleibt Boss bis 2029 Der Vertrag mit Intendant Neil Barry Moss ist um zwei Jahre verlängert worden. Offiziell ausgeschrieben wird die Stelle erneut nicht. Zur „Personalie Straub“ herrscht derweil weiter Schweigen. Wer sitzt im Theaterausschuss? Die Stadt entsendet den Oberbürgermeister plus drei weitere Vertreter in diesen Ausschuss, der Freistaat Bayern drei. Der Coburger Oberbürgermeister oder sein Stellvertreter ist kraft Amtes Vorsitzender des Ausschusses. Zur Vertragsverlängerung hat sich nun der designierte Oberbürgermeisterkandidat von Pro Coburg, Uwe Meyer, geäußert: „Mit Verwunderung habe ich zur Kenntnis genommen, dass der Vertrag von Intendant Neil Barry Moss am Landestheater Coburg still und leise bis 2029 verlängert wurde – beschlossen in nicht-öffentlicher Sitzung des Theaterausschusses. Diese intransparente Vorgehensweise ist leider kein Einzelfall, sondern scheint Teil einer gewohnheitsmäßigen Praxis des Theaterausschusses zu sein.“ Der Theaterausschuss tagt grundsätzlich nichtöffentlich. Stadt erklärt Maßnahme „Potenzielles Risiko“: Theater kommt jetzt hinter die Kette Verwirrung um eine Maßnahme der Stadt am Coburger Schlossplatz: Seit dieser Woche ist der Zugang zu allen Außentreppen des Landestheaters gesperrt. „Es geht hier nicht um eine öffentliche Diskussion persönlicher Details – sondern um Transparenz im Umgang mit öffentlichen Ämtern“, schreibt Meyer weiter. „Die Verlängerung des Vertrags von Herrn Moss hinter verschlossenen Türen bis 2029, ohne vorherige Stellenausschreibung für andere potenzielle Bewerber wirft berechtigte Fragen auf. Gerade bei solch wichtigen Positionen sollte ein faires und offenes Auswahlverfahren selbstverständlich sein – im Interesse aller und der demokratischen Kultur Coburgs.Es geht ebenso nicht um Misstrauen gegenüber einer Person, sondern um das grundsätzliche Verständnis demokratischer Kulturpolitik. Wer mit öffentlichen Mitteln wirtschaftet, sollte auch öffentliche Rechenschaft ablegen.“ Nicht zu übersehen! XXL-Plakat am Coburger Landestheater Das Große Haus am Schlossplatz steht seit zwei Jahren leer. Jetzt gibt es einen sehr auffälligen Hinweis auf die Interimsspielstätte. Der Slogan ähnelt einer Kampagne aus Baden-Württemberg. Uwe Meyers Stellungnahme endet mit einem Wunsch: „Ich wünsche mir von der Stadt Coburg mehr Offenheit, Transparenz und Dialog – gerade bei kulturpolitischen Weichenstellungen. Es ist höchste Zeit, dass der Theaterausschuss seine Türen öffnet und die Menschen in dieser Stadt an den Entscheidungsfindungen über ,ihr‘ Theater beteiligt.“ Auch der IHK-Präsident äußert sich Ebenfalls Kritik am Theaterausschuss übt der partei- und fraktionslose Stadtrat Andreas Engel, der zugleich Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Coburg ist. Auf der Facebook-Seite des Coburger Tageblatts bezeichnet er den Theaterausschuss als „geheimes Gremium der besonderen Art“. Die Vorgehensweise des Ausschusses, den Vertrag mit Intendant Neil Barry Moss zu verlängern, und zwar erneut ohne Ausschreibung, interpretiert er mit den Worten: „Störe meine Kreise nicht.“ Was wird aus Matthias Straub? Enttäuscht zeigt sich Engel auch darüber, dass es keinerlei Informationen zur Zukunft des beliebten Schauspieldirektors Matthias Straub gab. Zur Erinnerung: Dessen Vertrag läuft nach der Spielzeit 2025/2026 aus und soll offenbar nicht verlängert werden. Dies wird von vielen Theatergängern bedauert und auch kritisiert, weil Straub vor allem für die großen Kassenschlager der jüngeren Vergangenheit verantwortlich war („Tumbstone“ und „Spider Murphy Story“ stammten aus seiner eigenen Feder, außerdem inszenierte er zum Beispiel „Don Camillo“ als Hofgarten-Open-Air, „Ewig Jung“ sowie die „Rocky Horror Show“). Die Zukunft von Straub liege jetzt wohl „in den Händen des Intendanten“, unkt Andreas Engel. Und: „Mal sehen, wie lange das sein Geheimnis bleibt… Und das Gremium? Das wäscht seine Hände in Unschuld. Bravo!“ Wechsel nach Zürich Coburger Landestheater verliert weitere Führungskraft Das Personalkarussell an der wichtigsten Kulturstätte Coburgs dreht sich offenbar immer schneller. Jetzt hat die Chordirektorin ihren Abschied angekündigt. Landestheater Coburg Die Reithalle wurde zur „Rock-Halle“ Mit „Straubs Musikladen“ werden auch neue Zielgruppen ins Theater gelockt. Trotzdem steht die – an diesem Freitag erneut ausverkaufte – Veranstaltungsreihe vielleicht bald vor dem Aus. Landestheater Coburg Eine schrecklich nette Familie Sichtlich gut gelaunt stellten die Verantwortlichen des Landestheaters das Programm für die nächste Spielzeit vor. Zu Personalfragen wollte niemand etwas sagen. Der OB machte lediglich eine Andeutung. Landestheater Coburg Die Addams Family erobert das Globe in Coburg Das Coburger Landestheater plant in der Spielzeit 2025/2026 mit vielen beliebten Klassikern. Außer Opern von Strauß und Puccini stehen auch zwei Musicals und ein echtes Kultstück auf dem Programm.