Es tut schon seit dem vergangenen Jahr seinen Dienst und hatte bereits 16 Einsätze, das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) der Feuerwehr Kaltenbrunn. Aber die offizielle Fahrzeugübergabe an die 39 Aktiven der Feuerwehr war jetzt und sie war fast filmreif inszeniert. Mit Spannung warteten die Besucher auf das neue HLF 20.
Filmreife Inszenierung, wie das Fahrzeug durch eine Nebelwand auf das Gelände rollt
Mit der passenden Musik wurde Dramatik aufgebaut, bis das festlich geschmückte Fahrzeug durch eine von zwei Nebelmaschinen erzeugte Wand aus Qualm auf den Vorplatz des Feuerwehrhauses rollte. Dort wurde es von zahlreichen Ehrengästen empfangen. Dudelsackspieler Gerhard Jupe, stilecht mit Kilt, machte die Fahrzeugübergabe zu einem feierlichen und außergewöhnlichen Moment.
Kommandant Hubert Rädlein, der zusammen mit seinem Team maßgeblich an der Beschaffung beteiligt war, nannte einige interessante technische Daten des neuen Fahrzeugs. Es hat 290 PS unter der Haube und wiegt 16 Tonnen. Es kann eine Gruppe mit neun Feuerwehrleuten zur Einsatzstelle bringen. Neben vier Atemschutzgeräten, die schon während der Anfahrt angelegt werden können, sind auch 2400 Liter Wasser und 120 Liter Schaummittel an Bord.
Insgesamt hat das HLF 732 Ausrüstungsgegenstände, einige davon wurden vom alten Fahrzeug übernommen.
Um mit diesem rollenden Technikdepot umgehen zu können, mussten die Aktiven intensive Schulungen absolvieren, unter verschärften Corona-Bedingungen, wie der Kommandant berichtete.
Das bisherige Fahrzeug, ein LF 16, war 35 Jahre alt, deswegen brauchte es ein neues. Bis dieses in Kaltenbrunn eintreffen konnte, sei es ein langer Weg gewesen, sagte Rädlein. Bereits 2015 sei der Antrag auf eine Ersatzbeschaffung gestellt worden. Zwei Jahre habe sich eine Gruppe gegründet, die sich mit der Beschaffung eines neues Fahrzeugs beschäftigte. „Wir haben uns zahlreiche Fahrzeuge und Fahrzeugtypen angeschaut“, berichtete Rädlein, „dabei kristallisierte sich deutlich ein HLF 20 heraus.“ Es sei viel diskutiert und überlegt worden. Die Ausschreibung durch die Gemeinde sei 2019 gewesen. Ein Jahr später sei dann der Auftrag an die Firma Rosenbauer erteilt worden.
Der Termin für die Auslieferung des Löschfahrzeugs an die Kaltenbrunner Feuerwehr musste mehrmals verschoben werden
Der damals zugesagte Termin für die Auslieferung musste laut Rädlein mehrmals verschoben werden. Dann konnte das Fahrzeug endlich am 25. März 2021 abgeholt werden. Wegen der Corona-Pandemie habe es damals keine große Feier gegeben. „Ihr glaubt gar nicht, was für ein riesen Stein, ja, es war schon ein Felsen, mir vom Herzen gefallen ist, als wir mit dem neuen Fahrzeug in Kaltenbrunn eintrafen“, sagte Hubert Rädlein.
Die Itzgründer Bürgermeisterin Nina Liebermann ist von dem Feuerwehrfahrzeug und seiner Technik beeindruckt
„Wahnsinn, was im Feuerwehrbereich alles möglich ist“, sagte Bürgermeisterin Nina Liebermann in ihrem Grußwort beeindruckt. Die Feuerwehr mit ihren 39 Aktiven habe sehr bodenständig geplant und keine Luftschlösser verlangt, stellte Liebermann fest. Weitere Fahrzeuge sollen in den nächsten vier Jahren für die Wehren im Itzgrund angeschafft werden. Symbolisch überreichte die Bürgermeisterin einen großen Fahrzeugschlüssel an den Kommandanten, der diesen an die Fahrer des neuen Fahrzeugs weitergab.
Das Fahrzeug war notwendig, stellte auch Landrat Sebastian Straubel fest. Schließlich nehme die Zahl der Einsätze stetig zu.
Kreisbrandrat Stefan Püls sagte, mit dem neuen Fahrzeug habe die Gemeinde die Grundlage geliefert, die Feuerwehren im Itzgrund weiterhin für die Herausforderungen der Zukunft aufzurüsten. Nun hoffe er, dass viele Bürger und auch Jugendliche so begeistert von der Technik sind, dass sie sich der Wehr anschließen.
Vorsitzender Markus Schmidt lobte in seinem Grußwort den engagierten Einsatz des Kommandanten und seines Team bei der Beschaffung des HLF 20.
Kreisbrandmeisterin Diana Schultheiß wies auf einen Film auf Youtube hin, in dem das Itzgründer Fahrzeug näher vorgestellt wird. Das Video sei über den Kanal der Kreisbrandinspektion abrufbar.
Das Fahrzeug erhielt seinen geistlichen Segen von Pfarrer Michael Bergner und Pfarrvikar Vijaya Boddu. Dann konnten alle, die wollten, ins Innere des Fahrzeugs schauen. Kinder durften darin Platz nehmen.
Lesen Sie auch: