Verkehr
Steingasse in Coburg: Autos raus?
Mehr Platz für die Außengastronomie wäre in der Steingasse in Coburg möglich, wenn dafür Kurzzeitparkplätze entfernt würden.
Mehr Platz für die Außengastronomie wäre in der Steingasse in Coburg möglich, wenn dafür Kurzzeitparkplätze entfernt würden.
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Oliver Schmidt von Oliver Schmidt Coburger Tageblatt
Coburg – In einem ersten Stadtratsantrag sprechen sich die Grünen dafür aus, die mittlere Steingasse in eine Anwohnerstraße umzuwandeln.

Seit Wochen wird kontrovers über die Vorschläge der Grünen für eine verkehrsberuhigte Innenstadt diskutiert. Doch nun sollen – wenn es nach den Grünen geht – den Worten auch schon bald Taten folgen: Für eine der vorgeschlagenen Maßnahmen liegt jetzt ein entsprechender Stadtratsantrag auf dem Tisch. So fordert die Grünen-Fraktion eine Umwandlung der mittleren Steingasse (zwischen Ecke Rückertstraße und Kirchgasse) in eine Anwohnerstraße. Sprich: Die Zufahrt für dieses Gebiet soll, was motorisierten Individualverkehr betrifft, nur noch für Personen mit Anwohnerparkausweis, Rettungsdiensten sowie gewerblichem Lieferverkehr in einem begrenzten Zeitraum gestattet werden. Zugleich sollte in diesem Bereich eine Erweiterung der Außengastronomie ermöglicht werden – auf Kosten der dortigen Kurzzeitparkplätze, die entfernt werden müssten.

In der Begründung des Antrags heißt es unter anderem, dass diese Maßnahme „eine große Bereicherung für die Innenstadt“ darstellen und zu einer „hohen Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher“ beitragen würde.

Und weiter heißt es: „Die wenigen Stellflächen in der mittleren Steingasse stehen bisher dieser Aufwertung entgegen. Der gewonnene Platz kann für breite Gehwege und großzügige Außengastronomie genutzt werden, für die, wie die tägliche Praxis zeigt, hoher Bedarf besteht. Eine einspurige Zufahrtsmöglichkeit reicht für den verbleibenden Anwohner- und Lieferverkehr aus. Im Bereich Kirchhof und Pfarrgasse gibt es ausschließlich Anwohnerparkplätze und dann zwei Schwerbehindertenparkplätze. Bisher ist es jedoch für jedes Kraftfahrzeug möglich, in die Steingasse einzufahren, obwohl nahezu keine Park- und Haltemöglichkeiten vorhanden beziehungsweise vorgesehen sind. Ein hoher Anteil ist also reiner (erfolgloser) Parksuchverkehr, der eine überflüssige Belästigung und Gefährdung aller darstellt. Erfreulicherweise wird in der mittleren Steingasse aktuell zunehmend Außengastronomie angeboten und gut angenommen. Hierfür werden die Gehwege genutzt, die damit teilweise blockiert sind. Fußgänger*innen und Radfahrer*innen müssen sich zu manchen Tageszeiten zwischen parkenden und Parkplatz suchenden Autos hindurchmanövrieren.“

Fazit der Grünen: „Durch die Ausweisung der mittleren Steingasse als Anwohnerstraße wird ein bewohnter Innenstadtraum den Anwohnern, Geschäftsleuten und Besuchern zur belebten Nutzung und zum deutlich attraktiveren Aufenthalt zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig ergibt sich dadurch eine deutliche Verbesserung der Luftqualität durch die Vermeidung von erfolglosem Parksuchverkehr.“

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