Heute versammeln wir alle uns um den Baum. Seit wann der steht und wie er geschmückt wird, das macht allerdings jeder anders. Das zeigt sich auch bei Redaktionsleiter Lutz Herkner und Social Media-Redakteurin Sabine Memmel.
Sabine Memmel: Ich weiß es noch genau. Als Kind fieberte ich den ganzen Advent auf diesen einen Tag hin. Den Tag vor Weihnachten. Denn dann erst wurde der Christbaum im Wohnzimmer aufgestellt und dann erst durften mein Bruder und ich ihn gemeinsam mit meiner Mama schmücken. Die Kisten voller Christbaumschmuck, die auf dem Dachboden lagerten, waren etwas Heiliges.
Kindheits-Erinnerungen
Ich kann mich noch an so viele Figuren erinnern. Goldene Engel, glitzernde Kugeln, selbstgenähte Sterne. Mit meinem Kindern mache ich es heute ganz genauso: Am Abend vor Heiligabend wird aufgestellt und geschmückt. Und auch für sie ist es der Höhepunkt überhaupt. Doch um ganz ehrlich zu sein:
Der Mann ist dagegen
Eigentlich würde ich mit dieser Tradition gerne mal brechen und den Baum schon zum 1. Advent stehen haben. Einer ist allerdings dagegen: der Mann. Wen wundert’s. Bei ihm war die Sache mit dem Christbaum noch geheimnisvoller: Er bekam ihn erst am 24. zu sehen – geschmückt vom Christkind höchstpersönlich.
Lutz Herkner: Als Kind gab es an Weihnachten ein festes Ritual: Heiligabend wurde bei meinen Großeltern gefeiert. Den Baum zu schmücken, war Chefsache. Am Nachmittag schloss Opa sich im Wohnzimmer ein, um die Tanne zu präparieren. Der Rest der Familie musste erst den Kartoffelsalat vorbereiten, den es zu den obligatorischen Würstchen stets gab, anschließend spazieren gehen.
Warten auf das Glöckchen
Die Zeit schien stillzustehen, ich konnte kaum erwarten, dass es endlich Abend wurde. Punkt 18 Uhr, und da war Opa auf die Sekunde pünktlich, öffnete sich die Tür, ein Glöckchen ertönte, gefolgt vom Ruf: „Kinder kommt rein, der Baum brennt!“ Ich schwöre, er verwendet exakt diesen Wortlaut. Zu dieser Zeit gab es noch keine elektrische Christbaumbeleuchtung.
Aus sicherer Entfernung
Da brannten echte Kerzen auf dem Baum. Weshalb wir Kinder die Pracht auch nur aus gebührender Entfernung bewundern durften: Eine unbedachte Bewegung – und Baum, Vorhänge, ja vermutlich die gesamte Wohnung wäre abgebrannt.
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