Brigitte Flanderijn heißt die neue Leiterin des ebenfalls neuen Referats für Finanzen, Personal und IT bei der Stadt Coburg – und zwar in der Funktion einer berufsmäßigen Stadträtin. Die 47-Jährige, die am Donnerstag vom Stadtrat mit 35 von 36 möglichen Stimmen gewählt wurde, stammt aus Wasserburg am Inn und ist zurzeit noch als Referatsleiterin am Landratsamt München tätig.
Insgesamt hatten sich 20 Personen um den Posten an der Spitze des künftigen „Ressourcenreferats“ beworben. In die engere Auswahl kamen zwei Personen, und vom Auswahlgremium wurde schließlich Brigitte Flanderijn favorisiert und dem Stadtrat vorgeschlagen.
„Die satten Jahre sind vorbei“
Auch am Donnerstag stellte sich Brigitte Flanderijn noch einmal kurz vor. Mit Blick auf den Haushalt, der später in der Sitzung beschlossen wurde, stellte sie fest: „Coburg hat bislang sehr solide gehaushaltet und steht deshalb auch sehr solide da.“ Die Finanzierung des „satten“ Investitionsplans in Höhe von 107 Millionen Euro bis zum Jahr 2026 sei gesichert. Brigitte Flanderijn wies aber darauf hin, dass im Ergebnishaushalt für 2023 ein negatives Jahresergebnis von 6,3 Millionen Euro kalkuliert wird. Das bedeute: „Die satten Jahre sind vorbei!“ Als eine ihrer wichtigsten Aufgabe sehe sie es deshalb an, eine „generationengerechte Haushaltsführung“ sicherzustellen.
Stadt muss attraktiver Arbeitgeber sein
Eine vielleicht sogar noch größere Herausforderung sieht Brigitte Flanderijn in einer „strategischen Personalplanung“. Denn in den kommenden Jahren würden zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des neuen „Ressourcenreferats“ das Pensions- beziehungsweise Rentenalter erreichen. Bei der Suche nach neuen, gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es wichtig, dass die Stadt Coburg als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Und da gehöre sehr viel mehr dazu als nur die Bezahlung. Sie wolle und werde eine Führungskraft sein, die für Tugenden wie Toleranz, Vertrauen und Wertschätzung stehe.
Der Rucksack ist gepackt
Was die fachlichen Kompetenzen betrifft, beschrieb sich Brigitte Flanderijn als Frau mit „analytischem Denkvermögen“, die sich im Finanz- und Steuerrecht sehr gut auskenne. Außerdem besitze sie ein großes Durchhaltevermögen, was beim Aufbau eines komplett neuen Referats auch erforderlich sein könnte.
Brigitte Flanderijn schloss ihre Vorstellung mit den Worten: „Mein Rucksack ist gepackt – mit viel Erfahrungen und Kompetenzen und Knowhow. Gerne packe ich den Rucksack aus und stelle ihn der Stadt Coburg zur Verfügung.“
Zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU), der am Donnerstag die Stadtratssitzung in Vertretung für den erkrankten Oberbürgermeister leitete, bezeichnete das sehr gute Wahlergebnis (35 von 36 möglichen Stimmen) als großen Vertrauensbeweis: „Wir sind uns sicher, dass wir mit Ihnen die richtige Wahl getroffen haben.“
Verheiratet und zwei Kinder
Brigitte Flanderijn wird ihre neue Tätigkeit voraussichtlich zum 1. Mai 2023 antreten und dann auch ihren Wohnsitz nach Coburg verlegen. Brigitte Flanderijn ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren.
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