Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale war in den letzten 20 Jahren ein Kampf gegen die Windmühlen, wie es Landrat Klaus Peter Söllner in der Sitzung des beschließenden Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Kultur, Tourismus und Regionalentwicklung feststellte. Der Landkreischef gab sich aber zuversichtlich, dass sich jetzt etwas tut: „Wir müssen mit der Franken-Sachsen-Magistrale vorankommen und ich bin unserem Verkehrsminister Christian Bernreiter sehr dankbar, denn was er in der kurzen Zeit auf den Weg gebracht hat, hat uns enorm geholfen. Wir hatten noch nie so erfreuliche Nachrichten wie derzeit.“
Über das Bundesverkehrsministerium zunehmend verwundert
Der Wirtschafts- und Kulturausschuss wurde durch den seit 1. Oktober in der Logostik-Agentur für den Landkreis tätigen Geschäftsstellenleiter „Bahnelektrifizierung“, Patrick Leitl, ausgiebig informiert. Zum Sachstand der Franken- Sachsen-Magistrale teilte Landrat Klaus Peter Söllner mit, dass die Region seit vielen Jahren für die Elektrifizierung des sächsisch-fränkischen Schienennetzes kämpft. In Bayern und Sachsen wachse das Unverständnis und die Verwunderung über den aktuellen Stopp des Bundesverkehrsministeriums für den Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale.
Ein Brandbrief ging nach Berlin
Schon im Sommer hatten Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig und Minister Bernreiter in einem gemeinsamen Brandbrief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing gefordert, den Ausbau endlich weiter voranzutreiben. Gemeinsam hat nun Bayerns Verkehrsminister mit Landräten, Oberbürgermeistern und Abgeordneten aus der betroffenen Region in München eine Resolution verabschiedet, um die Forderungen deutlich zu machen. In den letzten Wochen ist laut Söllner eine Reihe von neuen Initiativen gestartet worden. Mehrfach habe er mit Staatsminister Bernreiter in München und Kulmbach über die Zukunft der Schiene in Nordbayern und die Weichenstellungen des Freistaates Bayern für die Nachfolgegeneration der Schienenfahrzeuge nach 2030 in Nordbayern mit Neigetechnik und hybrider Antriebstechnik mit Strom, Batterie und Wasserstoff gesprochen.
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Dabei sei die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale die zentrale Voraussetzung für weitere Maßnahmen des Freistaates Bayern für den Nah- und Regionalverkehr, so zum Beispiel die Erweiterung der S-Bahn Nürnberg oder die Elektrifizierung der Oberfrankenachse Bamberg/Coburg – Bayreuth/ Hof. Landrat Söllner machte klar: „Nur in diesem Zusammenspiel von Bund und Land kann das Ziel, den Schienenverkehr bis 2040 klimaneutral zu betreiben, erreicht werden. Das sind gleich mehrfach positive und erfreuliche Nachrichten für alle wichtigen Projekte und die Zukunft der Schiene in der Region, für die wir seit Jahren kämpfen.“
Innovatives Fahrzeug soll von der Industrie entwickelt werden
Der Wirtschaft und Kulturausschuss unterstützte die Resolution zur Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale vom 15. November ausdrücklich. Erfreulich ist auch das jüngste Schreiben von Staatsminister Bernreiter, dass die Neigetechnik grundsätzlich fortgeführt wird. Dazu soll von der Industrie ein neues Neigetechnikfahrzeug entwickelt werden. Das neue Fahrzeug wird im Gegensatz zu den bisherigen Neigetechnikfahrzeugen mit Dieselantrieb barrierefrei sein und lokal emissionsfrei fahren.
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Verkehrsminister Bernreiter ließ Landrat Söllner wissen: „Mit der Entscheidung für die Fortführung der Neigetechnik mit neuen, innovativen Fahrzeugen haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt. Nordostbayern wird weiterhin einen attraktiven Schienenpersonennahverkehr mit kurzen Fahrzeiten und optimalen Anschlüssen haben.“
FW-Kreisrat Klaus Förster bat auch darum, das Betreiben von Zügen mit Wasserstoff voranzutreiben.